Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) hat die Ankündigung der EU-Kommission begrüßt, die Gruppenfreistellungsverordnung für Linienreedereien zum April 2024 auslaufen zu lassen.
ZDS-Hauptgeschäftsführer Daniel Hosseus:
„Es ist zu begrüßen, dass die kartellrechtlichen Sonderregeln für die Konsortien der Linienschifffahrt gekippt werden. Aus Sicht der Hafenwirtschaft ist das ein wichtiger Schritt, um die Containerschifffahrt zu normalisieren.
Damit endet aber nicht die Zeit der großen Reederei-Allianzen, die sich mit mehr als 30 Prozent Marktanteil in vielen Fahrtgebieten seit langem außerhalb des heute gekippten Rechtsrahmens bewegen. Die Europäische Kommission sollte dem Marktgebaren großer Allianzen klare Grenzen setzen und geltendes Recht konsequent durchsetzen. Zudem sollte sie die beihilferechtliche und fiskalische Sonderstellung der Linienschifffahrt bei der weiterhin bestehenden Tonnagesteuer überprüfen.
Die Ballung von Markt- und Verhandlungsmacht von Allianzen gegenüber den Häfen und anderen Logistikdienstleistern wird bestehen bleiben. Ein solches Ungleichgewicht wirkt zum Nachteil von Wirtschaft und Verbrauchern und kann politisch nicht gewünscht sein.“