Gleitende Mittelfristprognose: Seegüterumschlag in Wilhelmshaven

Gleitende Mittelfristprognose: Nur allmählich höhere Dynamik des deutschen Außenhandels – moderates Wachstum im Seegüterumschlag bis 2027

Nach der kürzlich vom Bundesamt für Mobilität und Logistik (BALM) veröffentlichten Gleitenden Mittelfristprognose Sommer 2025 für den Güter- und Personenverkehr wird für den Seegüterumschlag im zu Ende gehenden Jahr 2025 ein leichter Anstieg von 1,9 Prozent (+5,2 Millionen Tonnen) erwartet. Für die Jahre 2026 wird eine moderate Steigerung von 1,0 Prozent (2,7 Millionen Tonnen) und 2027 von 1,2 Prozent (3,4 Millionen Tonnen) erwartet.

Die ausbleibende Belebung des deutschen Außenhandels im Jahr 2025 betrifft der Prognose zufolge auch den Seegüterverkehr. Dennoch sei der Containerverkehr in den ersten fünf Monaten um 9 Prozent gegenüber Vorjahreszeitraum gestiegen. Dieser Zuwachs werde im weiteren Verlauf weitgehend erhalten bleiben, auch wenn er sich zunehmend abschwächen werde. Die Prognose geht für das Jahr 2025 von einem Anstieg im Containerverkehr um 3,7 Prozent aus, das entsprich knapp 3 Millionen Tonnen.

Bei den Massengütern sei bei Kohle mit einem weiteren Rückgang zu rechnen, bei Rohöl sei das Minus noch stärker ausgeprägt. Bis Mai wurde 4,3 Prozent weniger Mengen umgeschlagen als im Vorjahreszeitraum. Die Erdgas-Einfuhren seien im April und Mai deutlich angestiegen, so dass die expansiven Effekte in der gesamten Güterabteilung „Kohle, Rohöl, Erdgas“ deutlich überwiegen würden (+12 Prozent / +5 Millionen Tonnen).

Bei der Rohstahlproduktion sei bis Jahresende keine Besserung in Sicht, sodass in dem Segment ein Rückgang von knapp 10 Prozent erwartet wird. In den anderen Güterabteilungen zeichneten sich keine nennenswerten Veränderungen ab. Für die Einfuhren von Mineralölprodukten, die in vielen Jahren heftige und schwer vorhersehbare Veränderungen zeigen, werde für das laufende Jahr ein leichtes Plus und danach eine Konstanz unterstellt.

Dynamik des Außenhandels soll zunehmen

In den Jahren 2026 und 2027 wird der Prognose zufolge für den deutschen Außenhandel eine höhere Dynamik mit jährlichen Wachstumsraten zwischen 1,3 und 2,3 Prozent im Vergleich zu 2025 erwartet. Gleiches gelte für die Containerverkehre.

Durch die anspringende Baukonjunktur und die gesamtwirtschaftliche Belebung komme es ab 2026 zu leichten Anstiegen. Bei den Massengütern sei erneut mit spürbaren Bremseffekten insbesondere im Kohlesektor zu rechnen. Zudem dürften die expansiven Impulse beim Erdgas im Jahr 2026 auslaufen. Diese dämpfenden Effekte glichen große Teile des Wachstums des Containerverkehrs aus, so dass für den Gesamtumschlag lediglich ein moderater Anstieg in Höhe von rund 1 Prouzent verbleibe.

Damit werde das Vorkrisenniveau (2019: 290 Millionen Tonnen) auch im Jahr 2027 noch um 3 Prozent verfehlt. Der vor der Weltwirtschaftskrise erreichte Höchststand von 317 Millionen Tonnen im Jahr 2008 sei deutlich weiter entfernt (11 Prozent).

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