5. April 2018. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) geht in seiner heute veröffentlichten Gleitenden Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr – Winter 2017/ 2018 im Zeitraum 2018-2021 von einem durchschnittlichen Wachstum von 0,9 % beim Transportaufkommen im Seeverkehr aus.
Nach der vorgelegten Prognose führen die weiteren Entwicklungen trotz eines schwierigen Marktumfeldes zu einer leichten Zunahme des Güterumschlags in den deutschen Seehäfen.
Auf der Grundlage der Umschlagszahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bis September 2017 soll sich das Seeverkehrsaufkommen von geschätzt 298,3 Mio. t[1] im Jahr 2017 auf 301,9 Mio. t im Jahr 2018 und 309,7 Mio. t im Jahr 2021 erhöhen.
Wesentliche Erkenntnisse:
Belgische und niederländische Häfen machen den etablierten deutschen Häfen erhebliche Konkurrenz. Insbesondere Rotterdam habe mit dem Ausbau des Hafengebietes Maasvlakte eine leistungsfähige Infrastruktur geschaffen. Da in Rotterdam die größten Containerschiffe anlanden könnten, würde der Containerumschlag von den deutschen Seehäfen tendenziell verlagert. Diese Konkurrenzsituation würde auch über den Prognosezeitraum bestehen bleiben.
Die Bildung von Allianzen der Überseereedereien beeinflussten deutlich das Umschlagsvolumen der einzelnen Hafenstandorte. Die 2016 für den Containerverkehr gebildete Allianz 2M und die in 2017 gebildete OCEAN Alliance hätten die Zahl der Anlaufhäfen innerhalb Europas reduziert.
Veränderungen der politischen Verhältnisse, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Preise auf den Rohstoffmärkten in den Fahrtgebieten der Seeverkehre könnten erhebliche Auswirkungen auf die Umschlagsentwicklung in den deutschen Seehäfen haben.
Diese exogenen Einflussfaktoren erschwerten eine kurz- und mittelfristige Vorhersage des Seehafenumschlags.
Aufgrund der stabilen Konsumnachfrage, der hohen Investitionsbereitschaft sowie der erwarteten Außenhandelszuwächse sei davon auszugehen, dass für die Versorgung der Märkte die Seeschifffahrt mit leicht steigenden Mengen genutzt werde.
[1] tatsächlich 299,5 Mio. t, (vgl. ZDS-Monitor Nr. 07/18).