08. April 2019. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) geht in seiner heute veröffentlichten Gleitenden Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr – Winter 2018/2019 im Zeitraum 2019-2022 von einem durchschnittlichen Wachstum von 1,3 % beim Transportaufkommen im Seeverkehr aus. Nach der vorgelegten Prognose führen diese Zahlen trotz eines noch immer schwierigen Marktumfeldes zu einer leichten Steigerung des Güterumschlags in den deutschen Seehäfen.
Auf Grundlage der Umschlagszahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) soll sich das Seeverkehrsaufkommen von geschätzt 298,3 Mio. t im Jahr 2018 auf 301,3 Mio. t im Jahr 2019 und 313,0 Mio. t im Jahr 2021 erhöhen.
Die weiteren Erkenntnisse:
Nachdem das Güterverkehrsaufkommen im Seeverkehr in den ersten drei Quartalen 2018 um 1 % gesunken ist, erwartet der Bericht ein Wachstum von 8 % im vierten Quartal, woraus im Gesamtjahr 2018 ein Plus von 1,2 % resultiere. Dieser außergewöhnliche Effekt ergebe sich unter anderem aus erhöhten Mineralölproduktimporten, welche aufgrund der niedrigen Wasserstände nur zu einem geringen Teil per Binnenschiff aus den ARA-Häfen (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) nach Deutschland transportiert, sondern stattdessen in den deutschen Seehäfen umgeschlagen wurden.
Im Jahr 2019 sei für den Umschlag von Kohle und Rohöl erneut ein negativer Impuls zu erwarten; Mineralölprodukte hingegen würden wegen der stark steigenden Gesamteinfuhr mit hoher Sicherheit noch einmal zulegen. Die Containerverkehre sollten aufgrund der Dynamik des deutschen Außenhandels etwas stärker wachsen. Für den gesamten Seeverkehr ergebe sich im Jahr 2019 ein Plus von 1,0 %.
Für die Jahre 2020 bis 2022 rechnet der Bericht mit einer ähnlichen Entwicklung wie im laufenden Jahr. Dies gelte auch für den Containerverkehr. Entfallen würden hingegen der Sonderfaktor der Mineralprodukteneinfuhr sowie die Verlagerungen aus den bzw. in die ARA-Häfen der Jahre 2018 und 2019.