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ZDS fordert Investitionsoffensive für deutsche Seehäfen: Mit 3 % aus dem Sondervermögen Infrastruktur Sanierungsstau beenden – militärische Zeitenwende mitdenken

23.06.2025 | Pressemitteilung

 

Berlin, 23. Juni 2025 – Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) fordert eine nachhaltige Stärkung der öffentlichen Hafeninfrastruktur in Deutschland. In einem heute veröffentlichten Positionspapier beziffert der Verband den dringend notwendigen Investitionsbedarf in den deutschen Seehäfen auf rund 15 Milliarden Euro. Dies entspricht lediglich drei Prozent des von der Bundesregierung geplanten Sondervermögens Infrastruktur in Höhe von 500 Milliarden Euro.

Die genannte Summe basiert auf einer Umfrage unter den ZDS-Mitgliedern: Keine Wunschlisten, sondern eine realistische und belastbare Grundlage für politische Entscheidungen.

„Mit einem vergleichsweise kleinen Anteil aus dem Sondervermögen können wir den über Jahrzehnte aufgelaufenen Sanierungsstau in unseren Seehäfen endlich auflösen – und so eine zentrale Säule für Versorgungssicherheit, industrielle Wettbewerbsfähigkeit sowie militärische Handlungsfähigkeit dauerhaft sichern“, erklärt Angela Titzrath, Präsidentin des ZDS.

Zusätzlich fordert der Verband eine jährliche Grundfinanzierung in Höhe von 500 Millionen Euro durch den Bund, um auch künftig die Funktionsfähigkeit der Seehafeninfrastrukturen zu gewährleisten. Derzeit beläuft sich die Beteiligung des Bundes an den Hafeninfrastrukturen auf lediglich 38,4 Millionen Euro jährlich – ein Betrag, der nach Einschätzung von Experten und des ZDS in keiner Weise den tatsächlichen Anforderungen entspricht.

Ein weiterer zentraler Aspekt: die Rolle der Seehäfen im Kontext der sicherheitspolitischen Zeitenwende. Militärische Mobilität und Logistik hängen in hohem Maße von leistungsfähigen Hafenstrukturen ab. Der ZDS fordert deshalb die Etablierung einer flexiblen Finanzierungsgrundlage im Verteidigungshaushalt (Einzelplan 14), um gezielt in die militärisch relevante Hafeninfrastruktur investieren zu können.

„Ohne belastbare Häfen keine glaubwürdige Zeitenwende. Wir brauchen jetzt ein starkes Signal der Bundesregierung, dass sie die Häfen als systemrelevante Infrastruktur ernst nimmt – und entsprechend handelt“, so Florian Keisinger, Hauptgeschäftsführer des ZDS.

Das vollständige Positionspapier steht hier zum Download bereit.