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Bundesförderprogramm „Klimafreundliche Schifffahrt und Häfen“: ZDS und BÖB begrüßen Startschuss – sehen aber weiteren Handlungsbedarf

03.07.2025 | Pressemitteilung

Gemeinsame Pressemitteilung von ZDS und BÖB:

Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) und der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) begrüßen das heute von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder in Duisburg vorgestellte Förderprogramm „Klimafreundliche Schifffahrt und Häfen“.

Mit einem Volumen von 400 Millionen Euro im Zeitraum 2026 bis 2029 sollen gezielt Projekte in See- und Binnenhäfen sowie der maritimen Wirtschaft unterstützt werden, um diese klimafreundlicher aufzustellen. Finanziert wird das Programm aus Mitteln des Klima- und Transformationsfonds (KTF).

„Das neue Förderprogramm ist ein positives Signal – es zeigt, dass der Bund die strategische Bedeutung der Häfen für Klimaschutz, Versorgungssicherheit und industrielle Wertschöpfung anerkennt. Jetzt kommt es darauf an, dass die Mittel rasch konkreten Projekten zugewiesen werden, die den Strukturwandel der Häfen aktiv vorantreiben – sei es im Bereich Windenergie oder emissionsarmer Hafenbetrieb“, so Florian Keisinger, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS).

Klar ist aber auch, dass die jetzt angekündigte Maßnahme lediglich ein erster Schritt sein kann. Denn der Investitionsstau bei der öffentlichen Hafeninfrastruktur beläuft sich deutschlandweit auf rund 18 Milliarden Euro – davon entfallen 15 Milliarden auf die Seehäfen und 3 Milliarden auf die Binnenhäfen. Die dringend erforderliche Modernisierung dieser kritischen Infrastruktur lässt sich nur durch eine langfristig tragfähige Finanzierungsstrategie bewältigen. Die deutschen Seehäfen fordern daher zusätzlich eine deutliche Aufstockung des Hafenlastenausgleiches auf mindestens 500 Mio. Euro jährlich für Investitionen und Betriebskosten.

„Das Sondervermögen Infrastruktur bietet die Möglichkeit für einen dringend nötigen Modernisierungsschub – doch bislang werden die Häfen dort noch nicht berücksichtigt. Das muss sich dringend ändern. Die deutschen See- und Binnenhäfen sichern direkt und mittelbar 4,5 Mio. gut bezahlte Arbeitsplätze in unserem Land, davon rd. 1,5 Mio. Jobs in der Industrie. Daran gemessen sind die Forderungen der Hafenwirtschaft relativ gering und sehr gut investiertes Geld.“, so Marcel Lobeck, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB).

ZDS und BÖB fordern daher, dem heute vorgestellten Programm zügig eine weitergehende Investitionsoffensive folgen zu lassen, die der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der Häfen im Hinblick auf die nationale Versorgungssicherheit gerecht wird.

Kontakt:

Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) | Tel.. +49 40 88 365 78 70 | info@zds-seehaefen.de

Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) | Tel.+49 30 3988 1981 | marcel.lohbeck@binnenhafen.de